Diese Krippe ist ein Gemeinschaftswerk

Pfarrer Smaglinskis Idee wird mit Hilfe der Kindergärten Heilig Kreuz und St. Pius in Kelheim umgesetzt. Viel wurde gebastelt

Bäume wachsen in der Heilig-Kreuz-Kirche in Affecking. Tiere und Häuser mit rauchenden Schornsteinen stehen auf den Altarstufen und Menschen gesellen sich dazu. Die Krippe in dem katholischen Gotteshaus hat in den vergangenen Wochen Gestalt angenommen, ebenso die in der Piuskirche in der Bauersiedlung – und viele in der Pfarreiengemeinschaft haben dabei mitgewirkt. Die Idee dafür stammt von Pfarrer Pater Leszek Smaglinski (64). Es ging ihm dabei darum, dass etwas „mit Kopf, Hand und Fuß umgesetzt wird“. Dieses Erfahren ist sicherlich auch erfolgt.

 

Mädchen und Buben, die die Kindertagesstätte Heilig Kreuz besuchen, haben in der Woche vor dem vierten Advent zusammen mit der Leiterin der Betreuungseinrichtung, Carolin Batz, von Kindergartenkindern gestaltete Menschenfiguren zur Krippe gebracht. Damit ist diese wieder weiter bereichert worden. Maria und Josef und das Jesuskind kommen von der Pfarrei in die Krippe. Carolin Batz erwähnt die Ansicht des Liturgiekreises von Heilig Kreuz und St. Pius, dass eine Krippe „nicht nur dastehen soll, sondern erfahren werden soll“. Also gemeinsam gebaut werden soll. „Jeder ist ein Teil dieser Krippe.“

 

Eine positive Resonanz

 

Wie Pfarrer Leszek Smaglinski sagt, sei es nicht nur Mädchen und Buben der beiden Kindergärten in der Pfarreiengemeinschaft möglich gewesen, sich zu beteiligen, sondern auch anderen Kindern und Erwachsenen. Auf die Frage nach der Resonanz auf seine Idee sagt er, Positives über die Beteiligung gehört zu haben. Die etwa vier mal drei Meter große Krippe – eine solche steht in jeder der beiden Kirchen der Pfarreiengemeinschaft – sei hauptsächlich von Kindern gestaltet worden.

 

Durch das Mitbauen bei der Krippe soll man „eingebunden sein in die Menschwerdung Gottes“, so der Pfarrer. Bis zum ersten Advent waren die Häuser fertig, am zweiten Advent die Landschaft, am dritten Advent die Tiere und am vierten Advent die Menschen. Zwischen 30 bis 40 Häuser sind in jeder Pfarrei gebastelt worden.

 

Über seine Idee hatte Pfarrer Smaglinski Mitte November im Pfarrbrief informiert. Dabei ist auch darauf hingewiesen worden, wie die Krippe im Laufe des Advents sich entwickeln soll – also welche gebastelten Beiträge bis wann aufgestellt werden sollen. Bei den Gottesdiensten sei er auf die Idee eingegangen und habe einen Bezug zur Adventsbotschaft hergestellt.

 

Und bastelte er selbst auch mit? „Ich habe nachgebastelt. Ich habe aus fester Pappe Ständer für die Bäume gemacht und Häuser auf Pappe geklebt.“ Jeden zweiten Tag habe er nachgesehen, ob „alles stabil ist oder nachgebessert werden muss“. Denn mindestens bis zum 10. Januar sollen die Gemeinschaftswerke im Altarraum der Kirchen der Pfarreiengemeinschaft stehen. Vor allem bei der Kinderchristmette werde die Krippe in das Geschehen – das Krippenspiel – einbezogen. Außerdem werde in den Gottesdiensten auf die Krippe hingewiesen, „um das Geschehen von Bethlehem in der gestalteten Landschaft näherzubringen“, so Pfarrer Leszek Smaglinski.

 

Kinder für Glauben interessieren

 

Die Idee mit dem Gemeinschaftswerk Krippe habe er in anderen Pfarreien, wo er früher gewesen sei, bereits umgesetzt und in diesem Jahr nun erstmals in St. Pius und in Heilig Kreuz. Ist er selbst ein Krippen-Fan? „Nein, ich bin ein Kinderfan“, sagt der Pfarrer. Es ginge darum, die Kinder für den Glauben zu interessieren. Wenn sie erwachsen seien, werde sich zeigen, ob das gelungen sei. Der Priester betrachtet die Beteiligung der Kinder und Kindergärten als „Pluspunkt“.

 

Neun Krippen habe er gebaut und nach Polen, unter anderem an Verwandte, verschenkt. Er persönlich habe keine Krippe. Ein Christbaum stehe in seiner Wohnung. Und wie feiert der Pfarrer Weihnachten? Er nennt die fünf Gottesdienste am Heiligen Abend, die mit Hilfe von Ruhestandspfarrer Johann Götz gefeiert werden, drei davon zelebriert Pater Leszek Smaglinski. Am ersten Weihnachtsfeiertag und auch am zweiten seien jeweils zwei Gottesdienste. Und in Heilig Kreuz ist am 26. Dezember auch noch eine Taufe. „Nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich drei Tage frei. Er fahre dann weg. Den Jahresabschlussgottesdienst zelebriere er an Silvester in der Piuskirche.

 

Zur Idee von Pfarrer Smaglinski für die Gemeinschaftskrippe sagt die Leiterin der Kita von Heilig Kreuz, Carolin Batz: „Ich find‘s toll, dass die Kinder miteinbezogen werden. So wird der Weg nach Bethlehem erfahrbar und erlebbar.“ Im Kindergarten sei täglich eine Adventsstunde gewesen, in der die Geschichte von dem kleinen Schaf Rica erzählt worden sei, „das sich nach Bethlehem aufmacht und den Kindern altersgemäß Stück für Stück die Geschichte bis zur Geburt Jesu erzählt.“ Auch die Eltern fänden die Idee toll, „weil die Kinder sich mit der Krippe identifizieren können“, so Carolin Batz.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung

Zurück
, Krippe in St. Pius
Krippe in St. Pius