Am Tisch mit „D’Wollmais“ von St. Pius

Mittwochs treffen sich derzeit im Pfarrsaal der Bauersiedlung derzeit nur Damen, um ihrem Hobby nachzugehen. Jetzt wollen sie auch Männer werben

Rund um den großen Tisch sitzen begeisterte Handarbeiterinnen und erzählen sich, was so passiert ist, seit dem vorangegangenen Treffen. Übers Weltgeschehen wird gesprochen, über neue Kochrezepte oder Handarbeitsanleitungen. Kaffee dampft, in einer anderen Kanne Tee. Plätzchen gibt’s dazu. „Das oder auch was anderes bringen wir immer in Absprache von Daheim mit“, erklärt Gudrun Schneck.

Wie es denn so gekommen sei, dass sich die Gruppe seit Ende August 2012 immer mittwochs trifft? Den Grundstein dafür habe Pfarrer Wolfgang Bauer gelegt, erzählt Schneck. Im Kern ginge es darum, Geld für die Kirchenrenovierung von St. Pius zu erwirtschaften.

Mit einem Zettel wurde damals gefragt, wer sich wie einbringen könne. „Handarbeiten stand auch drauf“, berichtet Gudrun Schneck und sie habe sich eingetragen. Einige andere auch und die Übrigen kamen durch Mundpropaganda dazu. Der Plan war, Selbstgemachtes auf dem Christkindlmarkt Kelheim zu verkaufen. „Des ham ma dann auch g’macht“, kommt es aus der Runde.

Christa Kohlmann ist seit der ersten Handarbeitsstunde dabei. Ganz regelmäßig komme sie und stricke hauptsächlich Socken.

„Ich bin angeworben worden“, lacht Angelika Bleischmidt. Weil sie immer schon mit Handarbeiten beschäftig war und ihr das Zusammensein mit den Damen gefalle, käme sie gern.

Anna Schweiger gehört auch zum „harten Kern“ und freut sich, dass egal, was jemand über die verschiedensten Verarbeitungen von Wolle wissen mag, „eine aus der Gruppe fast immer Rat weiß“. Falls nicht werde bis zum nächsten Treffen der Sache auf den Grund gegangen. So hätten sie und „die Angelika“ beispielsweise die „Bummerhangferse“ gelernt. Rita Lottes ist derzeit viel mit „Strickfilzen“ beschäftigt.

Der Fantasie seien dabei keine Grenzen gesetzt: Ob Taschen oder Hausschuhe, Mützen oder kleine Schmuckstücke, „machbar ist vieles“, sagt sie. Margit Schmid ist begeisterte Sockenstrickerin wende sich aber „immer mehr dem Strickfilzen zu“. Dabei entwickelten sich die Dinge irgendwie von selber. „Wir sind uns auch gegenseitig Inspiration“, kommt es aus der Runde und alle nicken zustimmend. Und im derzeitigen Trend liegt Stricken sowieso.

Einigkeit herrscht auch darüber, dass sich die Gruppe gerne vergrößern könne. Egal ob Mann oder Frau: Kostenfrei in der Runde willkommen sei jeder, der was mit den Händen hobbymäßig mache. Denn „nur“ Stricken sei nicht das Ziel. Natürlich werde viel für den Eigenbedarf gefertigt. Jede gebe aber gern einige Teile für den Ein-Tages-Verkauf von St. Pius am Kelheimer Christkindlmarkt ab.

Wieder wird erzählt, wie das funktioniert, mit der Strickfilzwolle und das sich da aller mögliche „Grusch“ vom nicht mehr brauchbaren Fischköder bis hin zu einzelnen Ohrringen als Designobjekt eigne.

„Zam saa, sich unterhalten, wos Neues dazulernen“, dies stünde ganz Hoch im Kurs bei den Treffen.

 Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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„D’Wollmais“